Jusos: Ende der Förderung der Verbundausbildung in Hessen ist eine fatale Fehlentscheidung

Veröffentlicht am 14.02.2011 in Jusos

Kassel: Die nordhessischen Jungsozialisten kritisieren die Entscheidung des hessischen Wirtschaftsministers Dieter Posch (FDP) ab diesem Jahr die Landesförderung der Verbundausbildung zu streichen, als fatale Fehlentscheidung.

Ausbildungsverbünde sind in Nordhessen ein großer Erfolg. Ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen haben von der Landesförderung profitiert und dringend benötigte Ausbildungsplätze geschaffen, die es ohne den Verbund und ohne die Förderung nicht gegeben hätte.
„Wir können das nicht fassen, wie kann man nur ein seit 1996 bewährtes Förderinstrument streichen, dass von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Betrieben und wie zum Hohn von der Landesregierung selbst als erfolgreich angesehen wird?“, führte Pascal Barthel, Bezirksvorsitzender der nordhessischen Jungsozialisten aus. Diese erfolgreiche Förderung soll jetzt auslaufen, gerade weil sie erfolgreich war. So begründet Posch selbst in der Antwort auf die kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Decker, Frankenberger, Gremmels und Hofmeyer als Ziel der Förderung der Verbundausbildung, die „Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen“. Doch zusätzliche Ausbildungsplätze sind nach Ansicht des Wirtschaftsministers nicht nötig, weil er behauptet, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt „verbessert“ hätte und „dass das Ausbildungsplatzangebot für die Ausbildungsplatzsuchenden auch infolge der demografischen Entwicklung in Zukunft ausreichen wird“.
Nach Ansicht der nordhessischen Jungsozialisten ist das eine dreiste Falschbehauptung. In 2009 waren in Hessen nach Berechnungen des DGB und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) 1997 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, bezieht man die Jugendlichen mit ein, die nach erfolgloser Suche ein Qualifizierungsangebot der Bundesagentur für Arbeit angenommen haben oder auf eine weiterführende Schule auswichen, waren 10.000 Jugendliche in Hessen ohne Ausbildungsplatz. In 2010 sah es nicht viel besser aus. Dort blieben nach Angaben des DGB über 7000 ohne Ausbildungsplatz. Derzeit haben laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 1,5 Millionen junge Menschen im Alter von 20-29 Jahren in Deutschland keine abgeschlossene Berufsausbildung. Das ist die Folge eines seit 1995 andauernden systematischen Ausbildungsplatzmangels.

„Wer angesichts der tatsächlichen Fakten behauptet, dass die Zahl der Ausbildungsplätze ausreichend ist und bewusst die Förderung der Schaffung von Ausbildungsplätzen streicht und damit aktiv Ausbildungsplätze gefährdet, der stellt nicht nur die berufliche Zukunft von vielen jungen Menschen zur Disposition, sondern der versucht die Bevölkerung und die Jugendlichen bewusst für dumm zu verkaufen“, erklärte Barthel weiter.

Die Jusos fordern Wirtschaftminister Posch auf, die Streichung der Förderung der Verbundausbildung umgehend rückgängig zu machen. Nach Ansicht der Jusos brauchen wir dringend mehr Ausbildungsplätze und eine realistische Chance für die bisher unvermittelten Altbewerber auf Erwerb einer qualifizierten Ausbildung.

„Wer überflüssige Eliteeinrichtungen wie die Law School der European- Business-School in Wiesbaden fördern kann, der muss auch Geld für die Schaffung von dringend benötigten Ausbildungsplätzen übrig haben“, so Barthel abschließend.

 

 

 

 

 

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