Nordhessische Jusos: Schröders Sperrstunde für Jugendliche ist eine "Schnapsidee"

Veröffentlicht am 10.07.2012 in Jusos

Das von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder geplante Zutrittsverbot für Jugendliche unter 16 Jahren bei Abend-Veranstaltungen nach 20.00 Uhr, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, ist nach Ansicht des nordhessischen Juso-Bezirksvorsitzenden Pascal Barthel eine "hanebüchene Schnapsidee".

Statt Geld in Bildung, Aufklärung und Prävention zu investieren, um so Jugendlichen die Gefahren eines übermäßigen Alkoholkonsums zu verdeutlichen und die Werbung für stark alkoholische Getränke entschieden einzuschränken und im Fernsehen ganz zu verbieten, versucht Ministerin Schröder die Alkoholindustrie zu schonen und stattdessen Jugendliche vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen.

"Schröders Pläne bedeuten, dass Jugendliche auf keine Kirmes, kein Dorf- oder Stadtfest, kein Konzert oder Sportereignis in den Abendstunden mehr gehen können. Das ist eine skandalöse Einschränkung der Freiheitsrechte von Jugendlichen, die wir entschieden ablehnen", sagte Pascal Barthel und führte weiter aus: "Die Bundesministerin sollte lernen entschlossen aufzutreten und die Alkohol-Lobby in die Schranken weisen".

Das Ziel einer demokratischen Jugendpolitik muss die Erziehung von jungen Menschen zu mündigen Bürgern sein. Der Staat muss den Jugendlichen Freiräume und Freiheiten ermöglichen und Ihnen zugleich dabei helfen, mit diesen Freiheiten verantwortungsvoll umzugehen. Dazu bedarf es Verständnis, Vertrauen und intensiver Hilfs- und Aufklärungsangebote schon in der Schule. Jugendliche wollen und müssen ernst genommen werden.

Doch Ministerin Schröder dagegen misstraut Jugendlichen prinzipiell. Ihr extrem konservativ-rückständiges Familienbild will keinen mündigen, verantwortungsvollen Jugendlichen, sondern eher einen angepassten, funktionierenden Ja-Sager, der nicht aus der Reihe tanzt. Mit einem solchen Menschenbild aber wird man niemals den tatsächlichen gesellschaftlichen Ursachen von Problemen auf den Grund kommen. Diese konservative Ideologie will die Tatsachen nicht sehen, sondern sie verbergen. Kristina Schröder sollte nach Ansicht der Jusos einmal darüber nachdenken, ob nicht der in den letzten Jahren enorm zugenommene Leistungsdruck in Schule, Ausbildung, Hochschule, Kindergarten und Beruf und die zunehmende Aushöhlung der sozialen Sicherungssysteme und die Zunahme der Armut und der gesellschaftlichen Spaltung mit dazu beiträgt, dass Jugendliche aus dieser harten Gesellschaft fliehen wollen und einigen dabei offensichtlich der Alkohol ein Ausweg aus dem stressigen Alltag zu sein scheint.

"Wahrscheinlich hätte unsere Gesellschaft weniger Probleme, wenn nicht Jugendliche schon in frühen Jahren dem Druck der wirtschaftlichen Verwertbarkeit ausgesetzt wären und mehr Zeit hätten, ihre Jugend zu leben, statt Angst vor ihr zu haben", führte Pascal Barthel abschließend aus.

 

 

 

 

 

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